Automatisierte Drehmaschinen eröffnen neue Horizonte in der Serienfertigung

Automatisierte Drehmaschinen eröffnen neue Horizonte in der Serienfertigung

Maschinenlösungen aus einem Guss entfalten Synergieeffekte

Automation in der industriellen Produktion von Serienteilen ist ein Dauerbrenner. Ein Grund dafür: Cobots wie auch Industrieroboter werden immer intelligenter und vielseitiger. Insbesondere Drehmaschinen eignen sich für unterstützende Systeme, da sie die vielen Vorteile, die Automation mit sich bringt, optimal ausreizen können. Der Drehmaschinenhersteller Citizen Machinery Europe bietet kundenindividuelle, bauteilangepasste Roboterapplikationen für Miyano Kurz- und Cincom Langdrehautomaten. Kürzlich hat der Drehspezialist das Geschäftsfeld „Automation“ ins Leben gerufen und dafür Kapazitäten und Kompetenzen im eigenen Haus aufgebaut, um die hohe Nachfrage nach durchgängigen, ganzheitlichen Maschinenkonzepten „alles aus einer Hand“ zu bedienen.

Ob Reshoring, Kosten- und Rationalisierungsdruck, Fachkräftemangel, Produktionsnachhaltigkeit, Arbeits- und Prozesssicherheit – sowohl kleine und mittelständische Unternehmen als auch Konzerne stehen vor der Herausforderung, Prozesse und Aufgaben immer wirtschaftlicher, effizienter und für die Mitarbeitenden so angenehm wie möglich zu gestalten. Markus Reißig, Geschäftsführer der Citizen Machinery Europe GmbH: „In der Serienproduktion metallverarbeitender Unternehmen sorgt Automation für kostengünstige Herstellung, stabile Abläufe und steigert die Effizienz der Anlagen erheblich. So revolutionieren Automationslösungen den Einsatz von Drehmaschinen und eröffnen der industriellen Fertigung neue Möglichkeiten. Die Verschmelzung unserer leistungsstarken Drehtechnologie mit maßgeschneiderter Automationstechnik führt zu kundenindividuellen Maschinengesamtkonzepten aus einem Guss, die die Bauteilfertigung noch effizienter und weniger personalintensiv gestalten.”

Smarte Produktion mit kundenindividuellen Lösungen
Citizen konstruiert und fertigt traditionell vieles Inhouse, wodurch jede Maschine ganz nach dem Motto „erst analysiert, dann individuell konfiguriert“ so kundenspezifisch wie nötig gestaltet ist. Versehen mit Zusatzoptionen oder Automationslösungen helfen sie den Anwendern, das Beste aus ihren Prozessen herauszuholen, sei es in Sachen Effizienz oder Qualität – oder einfach beidem zusammen.

Beim Open House und auf der EMO stellte Citizen das neue Geschäftsfeld Automation vor.
Beim Open House und auf der EMO stellte Citizen das neue Geschäftsfeld Automation vor.

Sind aufwändigere Projekte, wie beispielsweise Turnkey-Anlagen mit sämtlicher Peripherie gefragt, arbeitet Citizen auch mit hochkarätigen Systemintegratoren bzw. Technologiezulieferern zusammen. Aufgrund der großen Nachfrage nach durchgängigen Maschinenlösungen „alles aus einer Hand“ entwickelt und implementiert Citizen nun am Firmenstandort Esslingen dank des neuen Geschäftsfeld „Automation“ selbst konstruierte Roboterapplikationen.

Sascha Gersmann, Leiter Marketing und Großkundenbetreuer bei Citizen Machinery Europe: „In jedem Fall durchleuchten wir zusammen mit dem Kunden die Produktionsprozesse und denken von Anfang an in verschiedene Richtungen. Insbesondere die Entscheidung, ob die Automatisierung in einer bestehenden Umgebung – Brownfield – oder in einer neuen Umgebung – Greenfield – erfolgen soll. Denn Brownfield- und Greenfield-Szenarien weisen erhebliche Unterschiede in den Rahmenbedingungen, den gebotenen Möglichkeiten, den Freiheitsgraden und den auftretenden Fragestellungen auf. In einer Brownfield-Situation ist es oft eine größere Herausforderung, Potenziale zur Optimierung zu identifizieren. Ein Beispiel für eine solche Herausforderung ist der nahtlose Übergang von der alten zur neuen Lösung im laufenden Betrieb. Unterm Strich bieten wir Unternehmen den entsprechenden Mehrwert auf dem Weg zur autonomen Fertigungslinie. Und dank unserer smarten Industrie 4.0-Optionen ist der Weg zum autonomen Fertigen in der digitalen Fabrik auch nur wenige Klicks entfernt.“

Neues Automationskonzept: Bauteil-Herstellung schlanker und produktiver gestaltet
Ein Beispiel einer kundenindividuell „veredelten“, automatisierten Citizen Anlagen-Lösung im Brownfield ist die Dietrich GmbH, Feindreher und Spezialist für Ventiltechnik aus Bretten-Gölshausen. Dank der Citizen Dreh- und Automatisierungstechnologie stellte das Unternehmen in einem Produktionsbereich die Komponentenfertigung auf eine prozessschlankere, autonome Fertigungseinheit um. Im vorliegenden Fall bei einer Hochpräzisions-Langdrehdrehmaschine Cincom MC20 bei der Ausbringung: Dort fielen die Teile nach dem Drehvorgang unbearbeitet und ohne Qualitätskontrolle auf ein Fließband und mussten manuell entnommen, mit einem Rollierer nachbearbeitet werden und dann, vor der händischen Palettierung, die manuelle Qualitätskontrolle per Mikroskop durchlaufen.

Die Cincom MC20 mit altem Auffangsystem: Die Teile fielen nach dem Drehvorgang heraus und wurden dann händisch zum Rollierer gebracht.
Die Cincom MC20 mit altem Auffangsystem: Die Teile fielen nach dem Drehvorgang heraus und wurden dann händisch zum Rollierer gebracht.

Um diesen Prozess personalarm produktiver zu gestalten, entwickelte Citizen eine passgenaue Automatisierungsanlage, die verschiedene händische Prozessschritte ersetzt. So transportiert nun eine Handlingseinheit das Bauteil zu einem Roboter. Der greift die Komponente aus der Maschine und bringt es zum Rolliersystem. Das glättet nicht nur die Oberfläche, sondern führt auch dank Sensoren bzw. entsprechender Messvorrichtungen die Qualitätskontrolle durch. Der Roboter greift nach dem Glättvorgang das Drehteil wieder und palettiert es. Dann wird die Palette zum Versand vorbereitet.

Durch die Integration von Automatisierungstechnologie in den Cincom Langdreher MC20 können repetitive und zeitaufwändige Aufgaben automatisiert werden. In Sachen Effizienz und Qualität ist eine gleichbleibend hohe Qualität der hergestellten Teile garantiert. Durch den Roboter und die automatischen Ladesystemen ist es möglich, die Maschine auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten zu betreiben. Darüber hinaus kann die Anlage die Bearbeitungsaufgaben in optimierten Zeiten ausführen und damit Materialien wie Ressourcen effizient nutzen.

Markus Reißig: „Immer mehr Unternehmen erkennen die enormen Potenziale und investieren in automatisierte Lösungen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Die Automatisierung von Drehmaschinen ist daher nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um den heutigen industriellen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.“

Weitere Informationen:
citizen.de